Skat

Die Anfänge

Die Frühgeschichte des Skatspieles ist nicht vollständig erforscht. Viele Anekdoten über die Anfänge können nicht belegt werden und sind eher als Legenden zu werten. Als gesichert gilt, dass das Spiel zwischen 1810 und 1817 in der thüringischen Stadt Altenburg aus älteren Kartenspielen entwickelt wurde. Als Grundlage diente das Dreiwendsch, welches eine Variante des Wendischen Schafkopf ist. Vom L’Hombre und dessen vereinfachter Version Deutsches Solo wurde das Reizenübernommen, vom Tarock das Konzept der zwei weggelegten Karten. Doppelkopf gehört nicht zu den Vorläufern, sondern ist wie Skat eine Weiterentwicklung des Schafkopf.

Als die ersten Skatspieler und „Erfinder“ des Spieles gelten die Altenburger Honoratioren Gymnasialprofessor Johann Friedrich Ludwig Hempel (1773–1849), Medizinalrat Dr. Hans Carl Leopold Schuderoff, Hofadvokat und Notar Friedrich Ferdinand Hempel (1778–1836), Ratsherr Carl Christian Adam Neefe (1774–1821) und Kanzler Hans Carl Leopold von der Gabelentz (1778–1831). Ein weiterer Teilnehmer der Spielrunden war der bekannte Verleger Friedrich Arnold Brockhaus.

Die Spielabrechnungen des Herrn von der Gabelentz sind erhalten und befinden sich im Thüringischen Staatsarchiv Altenburg. In der Kladde führte er von 1798 bis 1829 detailliert seine Spielschulden und Gewinne auf, so dass bis heute seine Spielergebnisse nachvollziehbar sind. Am 4. September 1813 tauchte zum ersten Mal der Begriff Scat in dieser Abrechnung auf. Eine weitere belegbare schriftliche Erwähnung für das neue Spiel findet sich in einem Beitrag über Osterländische Spiele in der in Altenburg am 25. Juli 1818 erschienenen Ausgabe Nr. 30 der Wochenschrift „Osterländische Blätter“ unter der Überschrift „Das Skadspiel“.

In den folgenden Jahren fand das Spiel insbesondere unter den Studenten der thüringischen und sächsischen Universitäten immer mehr Verbreitung und war bald in großen Teilen des deutschen Sprachraums populär.

Obwohl Johann Friedrich Ludwig Hempel 1848, kurz vor seinem Tod, das erste Regelbüchlein über das Skatspiel veröffentlichte, bildeten sich immer mehr Abarten und regionale Besonderheiten des Spieles heraus.

Wegen der schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse und der politischen Unfreiheit in vielen deutschen Staaten war Deutschland im 19. Jahrhundert ein klassisches Auswanderungsland. Viele Emigranten nahmen das Spiel in ihre neue Heimat mit.